Wintergrillen: 20 Tipps & Tricks zum Grillen im Winter

Der Winter taugt nicht zum Grillen? Pah. Wintergrillen ist absolut Hammer – und entwickelt sich immer mehr zum Trend. Zumal es am Grill (halbwegs) warm ist. Dennoch musst du in den kalten Monaten natürlich einiges beachten. Daher hier 20 (!) Tipps und Tricks zum Grillen im Winter.

Der Winter ist die Zeit von Glühwein, Lebkuchen und Weihnachtsmärkten. Grillen? Bei der Kälte? Na klar, da macht es doch erst richtig Spaß. Grillen und Glühwein passen super zusammen. Und ein gutes Steak oder eine gute Grillwurst schmecken bei null Grad (bzw. drunter) erst recht. Das Aber folgt: Wintergrillen ist nicht gleich Grillen. Zum einen brauchst du die richtige Ausrüstung. Zweitens die passenden Rezepte. Dann aber wirst du Wintergrillen lieben. Und nie wieder darauf verzichten wollen. Versprochen!

Grillen im Winter: Kohle, Gas, Elektro?

#1 Ein Deckel hält die Hitze
Der erste Tipp betrifft deine Ausrüstung. Ein Grill mit Deckel ist im Winter eine große Hilfe. Erstens kannst du so bei Wind und Kälte die Glut besser entfachen. Zweitens braucht der Grill bei null Grad (oder darunter) mehr Zeit, um auf Temperatur zu kommen. Drittens hält der Deckel die Temperatur im Grill konstant. Entsprechend eignet sich vor allem ein Kugelgrill zum Wintergrillen. Dieser Grilltyp hält die Hitze optimal.

#2 Kohle oder besser Briketts?
Bist du Kohlefan? Dann fragst du dich vielleicht, was besser ist: Kohle oder Briketts? Kurz und knapp: Briketts. Diese halten im Winter länger, verglühen also nicht so schnell wie Holzkohle. Da hilft der Kohle auch nicht, dass sie mit bis zu 700 Grad etwas heißer brennt. Mit Briketts bist du beim Grillen im Winter jedenfalls besser dran.

Tipp: Je kälter, desto mehr Kohle verbrauchst du. Sorge also für ausreichend Nachschub! Dass du Kohle bzw. Briketts trocken lagern solltest, versteht sich von selbst. Feuchte Kohle brennt eher schlecht.

#3 Gasgrill: Butan oder Gas?
Bei einem Gasgrill schaut die Frage ähnlich aus. Butan oder Propan? Auch hier die klare Antwort: Propan. Weil die tiefen Temperaturen den Aggregatzustand von Gas verändern. Butan zum Beispiel verflüssigt sich bei null Grad. Da ist es vorbei mit dem Grillen. Propan hingegen verflüssigt sich erst bei -42 (!) Grad Celsius. Pro Gas spricht übrigens, dass du hier die Temperatur perfekt halten kannst. Achte außerdem auf den Druckregler, dieser friert ebenfalls gern ein.

#4 Und was ist mit Strom?
Bei einem Elektrogrill stellt sich die Frage nach dem Brennstoff natürlich nicht. Strom fließt bei +40 Grad ebenso gut wie bei -20 Grad. Aber: E-Grills haben für das Grillen im Winter in der Regel zu wenig Leistung. Dafür kannst du mit einem Stromer drinnen grillen.

Wintergrillen: Grillplatz, Weg & Licht

#5 Ein geschütztes Plätzchen
Apropos: Ein geschütztes Plätzchen ist beim Wintergrillen die halbe Miete. Bei null Grad im Zug stehen? Das machst du nicht lange mit. Besser: Ein (offener) Schuppen, ein Carport, eine überdachte Terrasse, ein Pavillon oder zumindest eine Mauer oder Hausecke. So hast du einen Windschutz.

Wichtig: Achte darauf, dass dein Grillplatz eis- und schneefrei ist. Zum einen aus Gründen der Sicherheit. Zum zweiten kann ein Schneerutsch vom Dach deinen Grill prompt löschen. Oder zumindest böse abkühlen. Gar nicht gut…

#6 Ein guter Weg muss sein
Zum Haus sollte es nicht nur nah, sondern außerdem ein guter Weg sein. Bordsteine, Treppen, Schutt, Bretter? Diese Stolperfallen wirst du bei Dunkelheit schnell verfluchen. Sorge daher für einen schnellen und guten Weg vom Grillplatz zum Haus. Oder auch zum Keller bzw. Schuppen. Schließlich brauchst du eventuell Nachschub an Kohle, Grillgut, Teller, was auch immer.

Aufgepasst: Selbst wenn du im Winter nah am Haus grillen sollst, zwei Meter Sicherheitsabstand sind Pflicht. Speziell bei einem Kohlegrill gibt es immer eine gewisse Brandgefahr. Ruckzuck wirbelt eine Böe heiße Asche oder gar Glut auf.

#7 Licht ist eine große Hilfe
Ebenfalls hilfreich: Licht. Im Winter ist es bekanntlich nicht nur kalt, sondern auch früh dunkel. Eine Lichtquelle ist beim Wintergrillen also eine gute Idee. Den Grill kannst du – zumindest bei Kohle und Gas – gut sehen. Ausrüstung, Grillgut oder eventuelle Stolperfallen dagegen weniger. Sorge also für Licht.

Tipp: Clever ist eine Stirnlampe. Die schnallst du auf den Kopf und hast damit beide Hände frei. So kannst du ganz in Ruhe werkeln und hast das Licht da, wo du hinschaust. Ebenfalls eine Idee: Lichterketten. Die machen auch mehr Stimmung. Ebenso wie Kerzen in Laternen. Oder ein (zwei drei) Schwedenfeuer.

Praxis: schnelle Gerichte, Saison, Hitze

#8 Setze auf „schnelle“ Gerichte
Winter heißt Kälte, damit weniger Hitze im Grill. Setze daher beim Grillen im Winter auf „schnelle“ Gerichte. Ein fünf Zentimeter dickes Steak ist nicht die beste Idee. Besser: Fisch, dünne Steaks, Bauchfleisch, Gemüse, Würstchen.

Obacht: Im Winter dauert das Garen länger als im Sommer. Nimm das Grillgut daher schon eine Stunde vorher aus dem Kühlschrank. So kommt es auf Raumtemperatur und gart schneller.

#9 Beziehe die aktuelle Saison ein
Clever ist zudem, saisonales Gemüse einzubeziehen. Gegrillter Kürbis? Hammer. Oder probier’ mal Rüben, rote Beete, Sellerie, Lauch, Rosenkohl, Pilze, Folienkartoffeln. Auch bei der Marinade kannst du auf „winterliche“ Gewürze setzen. Zum Beispiel Anis, Muskatnuss, Kardamom, Zimt, Vanille. Manches eignet sich natürlich nicht unbedingt für Fleisch, dafür aber für ein Dessert. Stockbrot ist ebenfalls eine tolle Idee, egal ob für Groß oder Klein.

#10 Hitze erzeugen – und halten
Beim Grillen im Winter selbst heißt es vor allem Hitze erzeugen – und diese zu halten. Hört sich leicht an, ist bei kalten Temperaturen aber schwerer als gedacht. Daher noch mal: Gas ist eine gute Alternative zu Kohle. Ein Elektrogrill weniger. Weil Stromer meist zu wenig Leistung haben. Sie kommen also nicht gegen die winterliche Kälte an. Es gibt zwar Ausnahmen, die aber kosten deutlich mehr Geld.

Noch mal: Ein Deckel ist beim Wintergrillen Pflicht. Um die Temperatur zu halten. Sonst geht diese beim Öffnen prompt flöten…

#11 Lass’ den Deckel zufrieden…
Apropos Deckel: Heb’ diesen nur an, wenn du das Grillgut checken oder wenden willst. Was bei einem Kugelgrill übrigens selten nötig ist.

Tipp: Achte auf die Windrichtung. Sonst wirbelt ruckzuck Asche auf und „würzt“ dein Grillgut. Außerdem sackt prompt die Temperatur ab.

Praxis 2: Geschirr und Warmhalten

#12 Geschirr erst holen, wenn…
Teller und Co. solltest du erst holen, wenn du sie brauchst. Bei (eis)kalten Tellern kühlt sonst das Grillgut ganz schnell ab. Unter null Grad können Teller sogar festfrieren. Hol’ die Teller also erst aus der warmen Bude, wenn du sie brauchst. Noch besser: Wärm’ die Teller in Ofen oder Mikrowelle vor. Oder setz’ auf Pappteller. Ökologischer ist jedoch Mehrweggeschirr aus gepressten Palmblättern.

#13 Warmhalten ist ein Muss
Das Grillgut selbst kannst du in einer Thermobox warmhalten. Allerdings sind auch diese wegen ihrem Styropor alles andere als nachhaltig, weil nicht biologisch abbaubar. Tatsächlich dauert das Hunderte von Jahren. Davon ab steht Styrol – der „Baustein“ der kleinen Kügelchen – im Verdacht, Krebs zu erregen. Besser: Warmhalteplatten. Oder ein simples Brötchen…

#14 Dessert geht auch im Winter
Ein Dessert ist im Winter natürlich ebenfalls möglich. Ein Eis muss es aber nicht sein. Das perfekte Dessert für den Winter – speziell zur Weihnachtszeit – solltest du dennoch kennen: ein Bratapfel. Direkt vom Grill. Ebenfalls ein Klassiker: gegrillte Banane. Echte Schleckermäuler können diese mit Schoki pimpen. Einfach aufschneiden, Schoki rein und grillen, bis die Schale schwarz ist. Auch Puddingsuppe oder Grießbrei geht super auf dem Grill.

#15 Grill prompt sauber machen
Sind schließlich alles satt, steht auch beim Wintergrillen das Aufräumen an. Selbst wenn du keine Lust hast: Mach’ den Rost sofort sauber. So lange dieser noch warm ist, ist das einfach. Ansonsten frieren Fett sowie Reste von Grillgut oder Marinade ruckzuck an. Das zu reinigen macht keinen Spaß.

#16 Lass’ den Grill abkühlen
Danach musst du den Grill natürlich abkühlen lassen. Winter hin oder her: Ein heißer Grill gehört nicht in Garage oder Schuppen. Logisch, oder? Ist der Grill kalt, kannst du ihn wegräumen und winterfest einpacken.

Wintergrillen: Kleidung, Wärme etc.

#17 Einmummeln ist Pflicht
Weiter geht mit deiner Kleidung. Dass T-Shirt und Shorts zum Wintergrillen wenig taugen, dürfte klar sein. Außer natürlich auf Hawaii. In unseren Gefilden ist eine wintertaugliche Bekleidung aber besser. Sprich: eine anständige Hose, eine dicke Jacke, Mütze, Schal, Handschuhe, Wollsocken. Ein guter Rat ist außerdem das Zwiebelprinzip. Mehrere Schichten halten deutlich besser warm.

Obacht: Die Kleidung sollte eng anliegen. Irgendwas langes oder ein Schal mit Fransen ist schnell am heißen Grill entflammt!

#18 Für Wärme sorgen
Hilfreich sind zum Grillen im Winter außerdem Heizstrahler, Heizpilze oder Feuerkörbe. Speziell die letzte Idee passt perfekt zu einem Kohlegrill und erzeugt obendrein eine tolle Stimmung. Vor allem mit einem heißen Glühwein in der Hand. Decken zum Einkuscheln – speziell für die Mädels – sind ebenfalls eine gute Idee. Oder Taschenwärmer.

#19 Was Heißes zu trinken…
Eine weitere Hilfe: Was Heißes zu trinken. Tee, Glühwein, Punsch, Feuerzangenbowle, Kaffee, Kakao, Brühe. Das wärmt wunderbar von innen und sorgt ebenfalls für Stimmung. Obacht gilt allerdings bei Alkohol: Zu viel ist am Grill nicht gut und verleiht nur Übermut.

Tipp: Einen Extrapfiff bekommen die „Hot Drinks“ mit feurigen Zutaten. Zum Beispiel Chili, Pfeffer oder Ingwer.

#20 Lerne aus deinen Fehlern!
Ein letzter Tipp zum Schluss: Lerne aus deinen Fehlern. Erst Erfahrung macht aus dir einen wahren Meister. Jeder Versuch bringt dich voran. Am Anfang klappt – trotz aller guten Tipps zum Grillen im Winter – nichts auf Anhieb. Lass’ dir dennoch nicht den Spaß am Wintergrillen nehmen, starte einen neuen Anlauf. Du kennst doch den Spruch: Üben macht den Meister.

Das war’s zum Thema Wintergrillen. Viel Spaß!

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